
Methode Middendorf -
"Der Erfahrbare Atem"
Jeder Mensch hat seinen eigenen, individuellen
Atemrhythmus, welcher durch die Atemtherapie wieder
erlebt werden kann.
Dieser Atemrhythmus gerät durch das Leben (Krankheiten,
körperliche, psychische und soziale Belastungen) oft in den
Hintergrund, die Atmung wird als schnelle, oberflächliche
Brustatmung erlebt, wo die Atempause fehlt und somit auch
der Erholungswert geringer wird.
Die Methode «Der Erfahrbare Atem» wurde von Prof. Ilse Middendorf entwickelt. Es geht darum, den Atem im persönlichen, individuellen Rhythmus kommen und gehen zu lassen, ohne ihn willentlich zu beeinflussen. Dabei gilt es, den Atem in allen Atemphasen (Einatem, Ausatem, Atempause) wahrzunehmen. Der Atemrhythmus wird wieder ausgeglichener und die Atemqualität verändert sich, der Atem wird wieder tiefer, gehaltvoller und die Verteilung des Sauerstoffs in die Zellen wird gefördert. Auch die Körperspannung verändert sich von Über- oder Unterspannung zu einer Wohlspannung (Eutonus). Die Körperempfindung wird verbessert und gestärkt. Atem und Körperempfindung beeinflussen sich gegenseitig: einerseits wird durch die Wahrnehmung des Atems die Wahrnehmung der Körperempfindung verbessert und umgekehrt.
Die Arbeit mit dem Atem führt zu spürbarem Wohlbefinden auf körperlicher und seelisch/geistiger Ebene:
- Die verstärkte Wahrnehmung für den eigenen Körper stärkt die Gesundheit.
- Die Wachheit und Konzentrationsfähigkeit im Alltag werden gefördert.
- Das Bewusstsein für die eigene individuelle Persönlichkeit wird gestärkt.
- Der eigene Ausdruck in Haltung und Stimme wird gestärkt.

Die Atem-Einzelbehandlung
In der Einzelbehandlung wird auf die persönlichen Anliegen des Klienten eingegangen.
Der Klient liegt angezogen auf einer bequemen Liege. Seine
Atembewegung wird durch Berührung, Druck oder Dehnung von
der Atemtherapeutin stimuliert, so dass der Atem darauf reagiert.
Der Klient kann dabei Körper, Atem und Innenleben immer deutlicher wahrnehmen, Entwicklungsprozesse werden ausgelöst.
Die Atembehandlung kann auch ergänzt werden mit Atem- und Bewegungsübungen vor oder nach der Behandlung auf der Liege.
Abschliessend werden Rückmeldungen des Klienten bezüglich Empfindungen des Atems, des Körpers oder der Gefühle kurz besprochen und es wird versucht, dem Klienten für seinen Alltag praktische Hilfen in Sachen Atem zu geben.
(Der einfachen Lesbarkeit halber spreche ich vom Klienten; gemeint sind natürlich auch Klientinnen)

Atem und Bewegung
(Einzelstunde/Gruppenstunde)
Befindlichkeit des Körpers durch Übungen im Sitzen, im
Stehen oder in Bewegung spürbar. Die Atmung soll nicht
willentlich geführt sein, sondern frei entstehen und sich
Auch in der Gruppenstunde für Atem und Bewegung können kurze Rückmeldungen bezüglich Empfindungen ausgetauscht werden, um die Umsetzung in den eigenen Alltag zu ermöglichen.
Natürlich ist es auf Wunsch auch möglich, Atem und Bewegung als Einzelstunde zu machen.

Wann hilft Atemtherapie?
Nachfolgend ist aufgelistet, wann Atemtherapie helfen
kann:
- Atemwegserkrankungen (Asthma, COPD)
- Rücken- und Gelenkschmerzen, Muskelverspannungen
- Schlafstörungen, Schnarchen, Schlafapnoe- Herz-/Kreislaufbeschwerden, Schwindel, Verdauungsbeschwerden
- Chronische Hyperventilation
- Begleitung bei chronischen Erkrankungen
- Ängste, depressive Verstimmungen
- Erschöpfung, Stress, Burnout,
- Stimm- und Sprechstörungen,
- Schwangerschaft/Geburtsvorbereitung* (*wird z.Z. nicht angeboten)Therapieziele
Welche Veränderungen können Sie erwarten durch die Atemtherapie?
- Verbesserung der Atemqualität
- Spannungsausgleich im Körper (Eutonus)
- Verbesserung der Selbstregulierung (bewusster Umgang mit Stress)
- Verbesserung der Körperhaltung
- Steigerung der Konzentrationsfähigkeit, Präsenz/Wachheit im Alltag,
- Fördern/Erhalten von Beweglichkeit und Koordinationsvermögen
- Unterstützen der Gesundheit, Anregen und Stärken der Selbstheilungskräfte
- Förderung der Selbstwahrnehmung (Stärkung des Selbstbewusstseins)
- Entwickelung der Stimm- und Aussagekraft